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Neujahrsgrüße aus der Oase
Rundbrief im neuen Gewand
Dieser Rundbrief hat zum ersten Mal
nicht nur ein neues Design, sondern auch einen veränderten Inhalt.
Zukünftig möchten wir nicht mehr nur zurückblicken auf das was war und
informieren über das, was kommen wird, sondern versuchen in unsere
Artikel Aspekte mit einfließen zu lassen, die auch für dich persönlich
und deine Gemeindesituation relevant sein könnten. Natürlich wird sich
nicht immer jeder von allem angesprochen fühlen, aber unsere Hoffnung
und unser Gebet ist, dass für den ein oder anderen hin und wieder mal
etwas dabei sein wird, das ihn selbst inspiriert und glaubensmäßig
ermutigt. Insofern wünschen wir dir nun viel Freude beim Lesen! |
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Jüngerschaft – Traum oder Wirklichkeit?
In der Oase steht ein Wandel an. Bald
werden wir die Oase verlassen und nach Frankreich „weiterziehen“. Unsere
Verabschiedung in der Oase, zu der alle herzlich eingeladen sind, wird
am Sa., 21. April um 15 Uhr stattfinden. Doch was bleibt? |
Es bleiben (inzwischen!) viele Menschen,
die ihr Leben Jesus Christus gegeben haben, die eine Entscheidung für
ihn getroffen haben. Menschen, die „treue“ Oase-Besucher sind, die sich –
zumindest immer öfter – von ganzem Herzen wünschen, Gott tiefer zu
begegnen, so dass er nicht nur ihr Leben, sondern auch das ihrer
Mitmenschen verändert.
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Aus diesen Erfahrungen heraus entstand unsere „Oase-Vision 2.0“: |
„Wir wollen, dass Menschen verschiedener sozialer Herkunft
Jesus Christus kennen, sie begeistert mit IHM leben, IHM
leidenschaftlich nachfolgen, in ihren Lebensbereichen Verantwortung
übernehmen und dadurch als Multiplikatoren ihr Umfeld positiv prägen.“ |
Aber: So weit ist es noch nicht.
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Die Realität sieht leider oft noch
anders aus. Mehr oder weniger triftige Gründe halten nicht nur die
Oase-Besucher, sondern– wenn wir mal ganz ehrlich zueinander sind –
manchmal auch uns selbst zurück, Jesus aus tiefstem Herzen und mit
100%iger Leidenschaft nachzufolgen und Jüngerschaft ganz praktisch zu
leben. Da ist die alleinerziehende Mutter, die alle Hände voll zu tun
hat ihren Alltag zu meistern. Oder der Vater, der endlich Arbeit
gefunden hat und den Traum hat für seine Familie bald ein Häuschen bauen
zu können. Diese beiden fiktiven Personen können als Beispiele dienen,
die uns aufzeigen, dass egal in welcher Lebenssituation wir uns gerade
befinden, wir manchmal Schwierigkeiten damit haben, Jesus an die erste
Stelle in unserem Leben zu setzen.
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Gebet für Kranke ist oft Bestandteil beim offenen Begegnungsfrühstück. |
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Hin und wieder höre ich dann Aussagen wie folgende: „Ach, das ist
doch ganz normal, dass in einer Gemeinde nur maximal 10 % der Leute
Jesus so „richtig“ nachfolgen, der Rest macht es sich gemütlich“ oder
auch – zumindest ungefähr – folgender Satz (eines Missionarskollegen!):
„Die Oase ist und bleibt ein Sozialprojekt. Denkt ihr wirklich, ihr
könnt aus diesen Leuten Nachfolger Jesu machen?“ Solche Sprüche
entmutigen und an schlechten Tagen fällt es auch mir schwer zu glauben,
dass Jesus hier im Reitbahnviertel wirklich etwas verändern möchte.
Nichtsdestotrotz möchte ich uns – und mich selbst! - mit diesem Artikel
motivieren, unseren Fokus wieder zu schärfen und uns den Missionsbefehl
von Jesus zu Herzen zu nehmen: „Geht in die ganze Welt und verkündet
allen Menschen die gute Botschaft…“ (Mk. 16,16) bzw. „Machet zu
Jüngern…“ (Mt. 28,19). Diese Aufforderung Jesu beinhaltet Aktivität.
„Verkünden“ geht nur, indem ich entweder mündlich oder wenigstens
schriftlich Zeugnis von Jesus gebe. |
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Die Hälfte der Kollekte im "Kirche34"-Gottesdienst geht in die
Weltmission. Der Gedanke, einen Teil seines Geldes zu spenden, ist für
viele im Viertel völlig neu. |
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Alleine durch mein Verhalten kann ich
die gute Botschaft nicht verkündigen, denn „nächstenliebend verhalten“
kann sich auch ein herzensguter Atheist, von denen es bei uns hier
etliche gibt. Infolgedessen schließe ich daraus, dass es unser Auftrag
als Nachfolger Jesu ist, aktiv etwas, das unseren Gaben und Fähigkeiten
entspricht, dazu beizutragen, dass Menschen Jesus Christus als ihren
Retter und Erlöser annehmen. Was Jesus dann selbst daraus macht, ist
nicht mehr unsere Verantwortung, aber unser aktives „Machen“ sollte
vorhanden sein; in aller Liebe versteht sich, denn „Eure Liebe
zueinander wird der Welt zeigen, dass ihr meine Jünger seid.“ (Joh.
13,35) Was mache ich, wenn mir die notwendige Liebe dazu fehlt, was bei
unserer Arbeit mit etlichen höchst herausfordernden Menschen durchaus
des Öfteren vorkommt? Ich verbringe Zeit mit Gott und lasse mir die
nötige Liebe von IHM – am besten täglich – schenken, bis mein Liebestank
wieder überfließt, so dass ich meinen Mitmenschen von dieser
überfließenden Liebe etwas abgeben kann. |
Wie wird das Thema „Nachfolge“ in DEINER Gemeinde gelebt? |
Wie lebst DU es selbst aktiv in deinem persönlichen Umfeld? |
Welche Person hat dir Jesus aufs Herz gelegt, sie zu „jüngern“? |
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Mitarbeiten "jüngert" am meisten die Mitarbeiter. Becky in der Oase-Käfer-Vorbereitung mit einer Mitarbeiterin. |
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"Girls-Power" heißt ein neuer Mädels-Kreis, durch den Ilonka und Becky jugendliche Mädchen intensiver Begleiten wollen. |
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Bitte betet für uns, dass noch viel mehr Menschen als bisher in der Oase Jesus wirklich nachfolgen und Jüngerschaft aktiv leben. |
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Wie wohnt es sich im Reitbahnviertel?
Aaron Köpke, Sozialarbeiter in der Oase, berichtet: |
Wenn man zum ersten Mal nach
Neubrandenburg kommt und der Himmel grau und bewölkt ist, macht das
Reitbahnviertel keinen guten Eindruck. Auch mein erster Eindruck war
eher deprimierend. Als Oase-Mitarbeiter wohnen wir alle direkt im
Viertel. Wenn man in Neubrandenburg sagt, dass man im Reitbahnviertel
wohnt, ziehen viele verwundert die Augenbrauen hoch. Auch als
Sozialarbeiter lernt man, dass Abgrenzung von der Arbeit wichtig ist.
Das Wohnen vor Ort bringt für uns als Team aber große Vorteile, auf die
wir nicht verzichten wollen. Das Reitbahnviertel ist von der Fläche eher
klein, 350 m breit und 800 m lang. In diesem überschaubaren Bereich
wohnen 4500 Menschen. Wenn wir 5 Minuten zu Fuß zum Supermarkt gehen,
ergeben sich schon die ersten Kontakte. Nach mehreren Jahren in der Oase
kennt man hier viele Leute. Auch Menschen, die die Angebote der Oase
nicht nutzen, treffen wir regelmäßig auf der Straße. Das ermöglicht
Kontakte über die Oase hinaus. Da wir als Team alle im Viertel wohnen,
sind auch die Wege zueinander sehr kurz. Sich besuchen oder spontan Hilfe holen ist ganz einfach. |
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Plattenbauten lassen Menschen anonym
erscheinen. Die Anonymität löst sich aber mit der Zeit auf. Nach und
nach kann man ganz viele Gesichter zuordnen. Irgendwann weiß man, wo die
Menschen wohnen, wer sich rührend um die 4 qm Blumenbeet vor dem Haus
kümmert und wer einen Hund hat. Vor dem Hochhaus sitzen oft viele Männer
und Frauen, sie trinken und quatschen laut miteinander. Eigentlich
finde ich solche Menschenansammlungen sehr unangenehm, inzwischen aber
rufen Leute aus dieser Gruppe laut meinen Namen, wenn ich in Eile an
ihnen vorbeihusche. Sie sind keine Fremden mehr, einige kennen mich z.B.
durch ihre Kinder. Manchmal strahlt das Reitbahnviertel was ganz
gemütliches aus. Wenn an einem warmen Sommerabend sich manche Bewohner
beim Rauchen von Balkon zu Balkon leise unterhalten, erinnert uns das an
die Atmosphäre eines Campingplatzes. Oder wenn wir im Winter aus dem
Fenster gucken, leuchten hunderte bunte Lichter der Weihnachtsdekoration
zu uns herüber.
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Das Viertel hat seine Schattenseiten!
Wir ärgern uns über den vielen Müll, die tausend Zigarettenstummel und
Kronkorken. Besonderes mit kleinen Kindern ist es einfach furchtbar,
dass überall Hundekacke liegt. Aber anders als bei Menschen, die hier
arbeiten und dann wieder gehen, ärgern wir uns über unser eigenes
Viertel. Es ist unser eigener Lebensraum, der uns wichtig ist, weil hier
unsere Kinder aufwachsen. Bei allem, was uns am Reitbahnviertel stört,
nicht nur beim Schmutz, sondern auch der Atmosphäre der Belanglosigkeit
oder Hoffnungslosigkeit, sitzen wir mittendrin. Das macht einen großen
Unterschied. Wir sind nicht die Kritiker von außen, sondern wollen
Veränderung von innen. Wir wollen mit der Oase zusammen mit den
Menschen, mit denen wir hier leben, von innen heraus das Viertel
aufwerten. So sehen wir mit jeder neuen Beziehung die Anonymität
weichen. Bei jedem ersten Glaubensschritt erleben wir, wie die
Jesus-Familie um uns herum wächst. Und das tut einfach gut! |
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Maria – unser „Oase-Urgestein“
Maria (63 J.) kommt schon sehr lange zur Oase. Sie bringt sich ein, wo
immer „Not am Mann“ ist. Sei es beim Wäsche zusammen legen,
Oasefrühstück richten, putzen, basteln oder auch im Gottesdienst. Keiner
moderiert wie Maria! Sie redet einfach, wie ihr der Schnabel gewachsen
ist und alle lieben sie, weil sie so authentisch ihren Glauben lebt wie
kaum ein anderer. Claudia hat Maria für den Rundbrief interviewt.
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C: Wie hast du die Oase kennen gelernt? |
M: Meine Freundin Martina hat mich vor vielen Jahren mal zum Oasefrühstück eingeladen und dann bin ich mitgekommen.
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C: Warum kommst du gerne zur Oase? |
M: Ich liebe die Oase! Sie ist ein Stück
meines Lebens geworden. Ich gehe gerne hierher, weil man in der Oase
viele Leute trifft und sich mit ihnen unterhalten kann, wir können hier
aber auch zusammen beten und Jesus erleben. Das ist so schön!
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C: Wie bist du gläubig geworden? |
M: Ich bin in einem Dorf aufgewachsen,
in dem wir als Kinder immer alle zusammen zur Christenlehre gegangen
sind. Es war ein weiter Weg, aber das war es uns wert. Wir haben dort
immer ein Bildchen zum Sammeln geschenkt bekommen, daran erinnere ich
mich noch gut. Interessant war auch, dass wir als Kirchgänger damals in
der DDR keinerlei Nachteile hatten. Schon zu dieser Zeit war uns Gott
sehr gnädig.
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Maria (3. von links) mit Freundinnen und ihrer Schwester Moni (2.
von links) bei einer Foto-Wette im Rahmen der Wellness-Woche "Oase tut
gut!" |
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C: Im letzten Gottesdienst hatten wir das Thema „Jüngerschaft“. Wie setzt du das in deinem Leben ganz praktisch um? |
M: Ich lade viele Leute zur Oase ein,
verteile Flyer für alle möglichen Oaseveranstaltungen und spreche Leute
persönlich an. Ich erzähle ihnen von Jesus und bete in der Oase auch um
Heilung für Kranke. Während des Oasefrühstücks treffen wir uns
inzwischen hinten in der Sofaecke und bieten dort Gebet an.
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C: Leider ist vor ein paar Wochen deine Schwester Moni an
den Folgen eines schweren Herzinfarkts verstorben. Sie ist ebenso wie du
regelmäßig zur Oase gekommen und hat ihr Leben schon lange Jesus
gegeben. Mich hat es beeindruckt, wie du bis zuletzt für sie gebetet
hast, wie wir zusammen gehofft und gerungen und zuletzt über ihren Tod
geweint haben. Jetzt ist Moni bei Jesus. Die Trauerfeier in der Oase war
ein großes Zeugnis. Ich habe den Bestatter sogar gesehen, wie er mit
seinem Handy währenddessen gefilmt hat. Was denkst du, hat ihn so sehr
beeindruckt? |
M: Ich denke, er hat die Anwesenheit
Gottes gespürt. Moni hat Jesus geliebt. Wir haben ihre
Lieblingslobpreislieder gesungen und ich vermute, dass der Bestatter
unseren Zusammenhalt gespürt hat. Es war Nicks erste Trauerfeier und er
hat zu Herzen gehende Worte gefunden. Ich bin für den Beistand von euch
allen sehr dankbar.
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C: Was war bisher dein beeindruckendstes Erlebnis mit Gott? |
M: Meine Rückenheilung! Ich bin
jahrelang von Arzt zu Arzt, von Orthopäde zu Orthopäde gelaufen. aber
meine Schmerzen sind nicht weggegangen. Dann habt ihr für mich gebetet
und plötzlich waren die Schmerzen weg. Das ist für mich ein Wunder,
danke Jesus!
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C: Was wünschst du dir im kommenden Jahr für die Oase, aber auch für dich persönlich? |
M: Für die Oase wünsche ich mir, dass
noch mehr Leute aus dem Reitbahnviertel zu uns kommen und Jesus kennen
lernen. Vielleicht gelingt es uns bald, alle 14 Tage Gottesdienst zu
feiern? Das wäre toll! |
Für mich persönlich wünsche ich mir,
dass ich gesund bleibe. Als neue Aufgabe kommt ganz aktuell hinzu, dass
ich mich um Monis Mann kümmere, der alleine nicht zurechtkommt. Deshalb
zieht er Anfang nächsten Jahres bei mir ein und wir gründen sozusagen
eine Wohngemeinschaft. Es wäre so schön, wenn auch er sein Leben Jesus
geben würde. Bitte betet auch dafür, dass ich genug Kraft habe, mich um
ihn zu kümmern. |
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Gebetsanliegen:
- DANKE
für unsere Oase-Vision 2.0. BITTE betet, dass sie bald Realität werden
darf und immer mehr Menschen zu Nachfolgern Jesu werden.
- Dass bald ein guter Nachfolger für Nick gefunden wird.
- Für
unsere Weihnachtsfeier am 3. Advent mit einem herausfordernden
Krippenspiel in diesem Jahr: Dass die Weihnachtsbotschaft in die Herzen
von vielen Zuhörern fällt und sie Jesus in ihr Leben aufnehmen.
- DANKE
an alle, die die Oase in diesem Jahr mit Gebet oder auch finanziell
unterstützt haben, das ist so wertvoll und wichtig für uns!
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