Endlich melden
wir uns mal wieder als Familie. Unsere Umzugsvorbereitungen nach Frankreich
bzw. die Regelungen der Nachfolge hier in der Oase nehmen uns zeitlich und auch
emotional ziemlich in Beschlag. Nichtsdestotrotz versuchen wir chronologisch
dort anzufangen, wo wir beim letzten Mal aufgehört haben. Im Herbst hat Claudi
mit den Kids eine abenteuerliche Zugfahrt nach Schwabbach zu Oma und Opa
unternommen, die sich natürlich sehr gefreut haben und wieder zu sehen.
Uroma war über unseren Besuch auch glücklich, denn inzwischen
wohnt sie mit im selben Haus.
Weil sie mit ihren 90 Jahren noch immer absolut
fußballbegeistert ist, sind wir mit ihr nach Stuttgart zum VFB gefahren, der
noch dazu auch noch gegen Freiburg gewonnen hat. Wir waren überglücklich und
es war ein genialer Abend, den wir – Andi sei Dank! – sogar im VIP-Bereich
genießen durften.
Ein weiteres
Highlight war mit Großtante Gaby ein Friseurbesuch bei Franzi. Seitdem geht er –
ebenso wie Papa – nur noch selten ohne Gel in den Haaren aus dem Haus.
Kurze Zeit
später fand in Mücke (Hessen) unser großes Familientreffen aller
LMI-Deutschland-Mitarbeiter statt. Die Kids hatten parallel zu uns ihr eigenes
Programm und waren ebenso begeistert wie wir über die tolle Zeit dort.
Dieses
Team werden wir vermutlich sehr vermissen. Wir haben Freunde gewonnen und die
gemeinsame bzw. ähnliche Arbeit verbindet auch über größere Entfernungen hinweg.
Im März wird unser vorerst letztes LMI-Deutschlandtreffen stattfinden. Nick hat
sich besonders auch darüber gefreut, sein Patenkind Elia mal wieder sehen zu
können. Als wir kurz darauf Familie Farr nochmal in Berlin einen Besuch
abstatteten, hatten alle Kids großen Spaß!
Wieder zurück
in Neubrandenburg genossen wir die letzten wärmeren Sonnenstrahlen und waren
Drachen steigen. Papa hatte mindestens ebenso viel Freude dabei wie die Kids.
Luca hat Sankt
Martin als vorübergehenden Lieblingshelden für sich entdeckt. Die Geschichte fasziniert
ihn sehr und das Highlight war dann ein „echter“ Sankt Martinsumzug mit seiner
Minion-Laterne, die er ebenfalls über alles liebt. Aber König David hat es ihm ebenfalls
zurzeit sehr angetan.
Auch von der
Oase gibt es wieder einiges Neues zu berichten. Im Herbst durften die Kids zunächst
einmal Tulpenzwiebeln vor der Oase eingraben und wir sind gespannt, wie die Wiese
dann im Frühling aussehen wird. Die Kids waren begeistert bei der Sache und
Luca fand es toll, seine „Bob Baumeister – Hose“ anhaben zu dürfen.
Luca liebt nach
wie vor das Klettern:
Joy lässt sich
hingegen lieber mit einem Klettergurt durch die Wohnung schaukeln. 😉
Aber nicht nur
Papa ist kreativ beim Spielen, sondern auch Luca. Seine „Kunstwerke“ mit allen
möglichen Sachen und Materialien, bis hin zur eigenen Verkleidung, sind
faszinierend.
Lucas Ausdauer, zum Beispiel auch beim Bücher anschauen, ist ziemlich
groß. Allerdings kann er auch schon ganz schön wütend werden, wenn etwas mal
nicht so klappt, wie er es gerne hätte oder wenn ihm Joy andauernd hinterherrennt.
Das aktuelle „Projekt“ ist das Trocken werden. Wir haben das Gefühl, dass das
nun bald geschafft ist. Dann machen wir damit gleich bei Joy weiter, weil wir
ja schon so gut in Übung sind. 😉
Lucas 3. Geburtstag
haben wir auf Usedom mit einer großen Familie gefeiert.
Tja, und Joy ist nun
auch schon 2 Jahre alt, die kleine Maus.
Sie hat es nach wie vor faustdick
hinter den Ohren, was man ihr auf den ersten Blick ansieht.
Omi möchte sie mit
dem Spruch: „Du bist mein Bonbon – rund und süß!“ manchmal aufziehen. Darauf
erwidert Joy aber ganz selbstbewusst: „Ich bin kein Bonbon, ich bin eine JOY!“
Wenn
Mama nicht aufpasst, hat sie in Nullkommanichts die ganze Küche ausgeräumt.
Aber auch Tanzen ist Joys große Leidenschaft:
In der
Vorweihnachtszeit haben wir – gefühlt unendlich oft – Plätzchen gebacken. Ein
großer Spaß für alle Kids:
Und dann kam
auch schon Weihnachten. Die Oase platzte bei der Weihnachtsfeier mal wieder aus
allen Nähten. Unsere Oase-Käfer haben das Lied „Weihnachtsstern“ vorgesungen:
Beim
Krippenspiel war Luca völlig entsetzt, weil sich der 2 Meter große Weihnachtsmann
alias Aaron erdreistet hat, das Jesusbaby aus der Krippe in Marias Arme zu werfen
um dann selbst Platz in der Krippe zu nehmen. Luca schimpfte darüber sehr, dass
er das nicht tun darf. Der beabsichtigte Schock kam also zumindest bei Luca an.
Wir wollten damit deutlich machen, dass für viele Menschen der Weihnachtsmann an
Weihnachten eine größere Rolle spielt als Jesus. Vielleicht haben wir den Ein
oder Anderen ein wenig zum Nachdenken gebracht. Zum Abschluss haben die größeren
Kids ebenfalls noch ein tolles Lied gesungen, das die wahre Botschaft von
Weihnachten enthält:
In den
Weihnachtsferien hatten wir anschließend als Familie das Vorrecht, bei Nicks
Schwester Sandra in einem großen Haus wohnen zu dürfen während Sandra mit ihrer
Familie in Frankreich Urlaub gemacht hat. Wir alle genossen es sehr, viel Platz
zu haben. Vor allem Luca nutzte es aus, sich auch mal alleine in „sein“ Zimmer
zurück zu ziehen um ganz in Ruhe spielen zu können. Wir haben einige Ausflüge unternommen.
Omi und Opi freuten sich
sehr darüber, dass wir nun in ihrer Nähe wohnten und so verbrachten wir viel
Zeit miteinander.
Auf dem Weihnachtsmarkt sind wir sogar Schlittschuh gelaufen!
In die Berge sind wir auch mal zum Schlitten fahren gefahren.
Kurze Zeit später hatte es dann sogar kurz zuhause Schnee!
Doch zu Silvester
„mussten“ wir wieder zurück nach NB, weil in dieser Zeit oft kleine Anschläge
auf die Oase verübt werden. Erst im vergangenen Jahr wurde an Silvester eine
Türe der Oase kaputt gesprengt. Hier herrschen an Silvester fast schon bürgerkriegsähnliche
Zustände. Gott sei Dank ist in diesem Jahr nichts passiert. Aber es war gut,
dass Nick mit Oasefreund Marco vor Ort war um aufzupassen.
Das neue Jahr begann
mit Oase-Klausurtagen auf Usedom. Unsere „Oase-Vision 2.0“ lautet:
„Wir wollen, dass Menschen verschiedener
sozialer Herkunft Jesus Christus kennen, sie begeistert mit IHM leben, IHM
leidenschaftlich nachfolgen, in ihren Lebensbereichen Verantwortung übernehmen
und dadurch als Multiplikatoren ihr Umfeld positiv prägen.“
Das ist
natürlich ein „steiler“ Satz, aber wir beten und tun unser Bestes, dass diese Worte
in der Oase bald Wirklichkeit werden. Betet ihr mit?
Ein Teil der
Klausurtage bestand darin, sich als Ehepaar zu überlegen, wofür wir im letzten
Jahr in Bezug auf die Oase dankbar sein können und symbolisch Gott einen
Dankaltar bauen. Wir sind daraufhin als Paar am Strand entlanggelaufen, aber es
gab weit und breit kein Material, mit dem man einen Altar gut hätte bauen
können. Irgendwie war es mir wichtig, den Altar nicht nur symbolisch, sondern „richtig“
zu bauen. Plötzlich fiel mein Blick auf kleine Muscheln, die im Sand lagen. Ich
versuchte sie einigermaßen aufzutürmen, aber sehr „üppig“ wurde der Altar
nicht.
Mein Eindruck war, dass dieser Altar aber mit meiner subjektiven Realität
kompatibel ist. Mir war, als ob Gott sagt: „Auch wenn du weit und breit nicht
das „Material“ siehst, das du vielleicht gerne hättest, so schenke ich dir doch
einen Ersatz. Dieser Ersatz ist zwar nicht so wie du es dir gedacht hast, aber
es kommt beim Dank nicht auf den Umfang an, sondern auf das Innere, das du
damit verbindest. Manche Muscheln sind zwar zerbrochen und nicht mehr so schön,
aber dennoch können sie als EIN Teil des Ganzen mit dazu beitragen, dass ein
kleiner Dankalter entsteht. Das ist für mich symbolisch die Oase.
Eine andere Art
von Altar konnten wir beim diesjährigen Auftaktgottesdient im Rahmen der
Allianz-Gebetswoche in einer großen Nachbargemeinde bestaunen. Für den größten
Lacher im gesamten Gottesdienst sorgte Joy, als sie Papa nach vorne laufen sah
und in die Stille von der Empore herunter lautstark rief: „Das ist der Papa,
das ist der Papa!“ Über Joys Sehschärfe muss ich mir seitdem zumindest erst mal
keine Gedanken mehr machen. 😉
Luca war vom großen
Gospelchor sehr fasziniert. Neuerdings darf er in der Oase bei „Kids probieren
Musik“ mitmachen. Chris macht mit ihm etliche Experimente im musikalischen Bereich
und Luca freut sich immer schon die ganze Woche auf diese paar Minuten.
Er
scheint ein ebenso feines Gehör wie Papa zu haben und das Rhythmusgefühl hat er
glücklicherweise ebenfalls von ihm, Gott sei Dank!
So ganz anders als
traditionelle Gottesdienste sind „unsere“ Oase-Gottesdienste. Ein Bewerber meinte
erst neulich zu uns: „Also eure Gottesdienste sind echt ein Unikat. Sie passen
einfach total hierher und sind absolut authentisch.“ Da uns das Thema
„Jüngerschaft“ in letzter Zeit sehr wichtig geworden ist, versuchen wir unsere
Oase-Leute auch beim Gottesdienst direkt mit einzubinden. Maria, ein Urgestein
aus unserem Viertel, macht zum Beispiel immer die Begrüßung. Sie ist einfach
prädestiniert dafür und bringt es hin, dass ihr auch der letzte Zuhörer gebannt
bei den Ansagen zuhört und beim Gebet mitbetet. Beim Lobpreis singt ein Mädchen
von den Oase-Kids mit, die eine tolle Stimme hat, und vor der Bühne machen die
größeren Kids Bewegungen dazu mit.
Vor der Predigt dürfen sie dann in ihr
eigenes Programm.
Alle Gottesdienstbesucher bilden mit ihren Armen einen
Segenstunnel, durch den die Kids mit den Mitarbeitern hindurchlaufen dürfen und
dabei von allen gesegnet werden.
Für die Kleinkinder gibt es einen Krabbelraum,
in dem die Eltern über Funkkopfhörer die Predigt mitverfolgen können. Nach dem
Gottesdienst wird, wenn es nicht gerade eiskalt ist, draußen oft gegrillt.
Silvio und Marco sind hier unsere Ober-Grillmeister, die es hinbekommen, dass
innerhalb kürzester Zeit alle etwas Gegrilltes auf ihrem Teller haben.
Die
Gemeinschaft nach den Gottesdiensten ist besonders und wir sitzen noch lange
beieinander.
Auch bei den
Oase-Käfern gibt es Neuigkeiten: "Alt", aber bewährt ist zwar, dass wir noch immer gemeinsam mit den (älteren) Oase-Kids Lobpreis machen:
Und auch, dass wir unseren Oase-Käfern vermitteln, dass sie als "Königskinder" unendlich wertvoll, kostbar und von Gott geliebt sind:
Neu ist aber, dass sich ein paar
Teenie-Mädchen, die inzwischen für die Oase-Kids zu groß geworden sind, ehrenamtlich
bei den Oase-Käfern mit einbringen. Mittlerweile übernehmen sie schon
verschiedene Teile selbstständig, wie zum Beispiel die Begrüßung mit einer
Handpuppe oder die Vorbereitung von Bastelideen.
Sehr gerne machen sie auch als
Figuren beim Anspiel mit.
Und nebenbei lernen die Mädchen selbst neue
Geschichten aus der Bibel kennen, die sie dann gleich wieder den kleinen Kids
weitererzählen.
Wir helfen ihnen also, zu einem Vorbild für die Oase-Kids zu
werden und begleiten die Teenies auch im persönlichen Bereich. Becky hat inzwischen
die Leitung der Oase-Käfer übernommen und so fällt es Claudi – zumindest in
dieser Hinsicht – nicht ganz so schwer Ende April zu gehen, weil wir wissen,
dass die Nachfolge, zumindest in diesem Bereich, sehr gut geregelt ist.
Allerdings
werden wir vermutlich viele Tränen vergießen, wenn es dann dran ist nicht nur
von unseren lieb gewonnenen Oase-Leuten Abschied nehmen zu müssen, sondern auch
von unserem Leitungsteam. Wir sind zwar alle ziemlich unterschiedlich, aber wir
haben uns einfach fast schon perfekt ergänzt und es ist wie eine kleine Familie
entstanden.
Wie wird es in Montpellier dann bald wohl, zunächst einmal ohne „Ersatzoma“
Elli und „Ersatzopa“ Herbert weitergehen?
Wenn ich daran denke, kommen mir schon
jetzt die Tränen. Auch die Kids werden sie vermissen. Lasst uns gemeinsam dafür
beten, dass wir auch in Montpellier schnell solch liebevolle „Großeltern“ für die
Kids finden werden.
In dieser Zeit
des Umbruchs spricht Gott sehr stark über Luca und Joy zu uns:
Welche große Wahrheit
steckt in Lucas spontanem Lobpreis!
Dem ist nichts
mehr hinzuzufügen.
Seid ganz reich gesegnet!
Eure 4 Bolanzens
Nick & Claudi mit Luca & Joy
"Unser" Reitbahnsee |